Dienstag in Münster-Hiltrup begann mit schnellen Zügen und endet nach harten fünf Stunden Kampf: Vormittags ging es mit dem Blitzen los, nachmittags folgten im Saal die 5. Runde des Open und die 3. Runde im Challengers. Beim Blitzen setzte sich FM Mykola Korchynskyi (SV Erkenschwick 1923) vor Lukas Schimnatkowski (SF Essen-Katernberg) und CM Vladislav Lymar (UKR) durch; Platz vier ging an Konstantin Müller (SK Münster 32) – alle vier nahmen einen Preis mit nach Hause. Ein anstrengender Vormittag: 13 Partien füllten gut 3,5 Stunden.
Am Nachmittag sollte im Open einiges überraschen und der Kampf um die Spitze enger werden – und doch gab es einen klaren Taktgeber: Yi Liu (AUS) gewann am Topbrett gegen Klaus Schmitzer (SK Münster 32), auch weil sein Gegner das Turmendspiel in der Schlussphase nicht so behandelte, wie er es sich erhofft hatte. Dahinter trennten sich GM Alexander Bagrationi (SV Hemer 1932) und GM Hagen Poetsch (SC Heusenstamm) remis – und das ging durchaus zügig vonstatten. Eindrucksvoll war die Leistung von Aflatun Mamedov (Südlohner SV 1956) beim Sieg über IM Stefan Mazur (SV Eiche Reichenbrand); zudem schob sich IM Anwesh Upadhyaya (Wiesbadener SV 1885) mit einem vollen Punkt gegen Felix Gerlach (SF Brackel 1930) zurück ins unmittelbare Vorderfeld. Optionen für den Schlussspurt gibt es reichlich – wer bereit ist, wird sich wohl morgen und übermorgen abzeichnen.
Im Challengers blieb die Dramaturgie des frühen Turnierdrittels erhalten: Noch ist nichts entschieden. Insgesamt sieben Spieler:innen sind noch mit weißer Weste unterwegs; zwei davon werden die Führungsgruppe verlassen, da sie ein Bye genommen haben und in Runde vier nur einen halben Punkt bekommen. Die Paarungen lassen erwarten, dass nach der Runde maximal drei Personen das Feld anführen – noch völlig offen, wer. Nennenswert ist sicher Joel Grauer vom Ausrichterverein SK Münster 32.
Unterm Strich war es ein Tag der Weichenstellungen: Das Open hat mit Liu einen klaren Tonangeber, ohne dass etwas entschieden wäre; direkt dahinter – durchaus überraschend – Mamedov. Das Challengers bleibt eine Einladung, mutig zu punkten.