Mein erstes Schachtunier in Süd Ost Asien und überhaupt außerhalb
Deutschlands rückt näher. Vom 24.11 bis 29.11 spiele ich das Myanmar
International Open in Yangon mit und werde exklusiv berichten, falls es etwas
berichtenswertes gibt. Mit anderen Worten falls ich nicht fürchterlich eingehe.
Tatsächlich bin ich durch aus gespannt auf meine
Performance. Zum einen habe ich seit einem guten Jahr - seit dem denkwürdigen
Sieg der ersten Mannschaft gegen den klaren Favoriten Solingen II in der
Oberliga NRW (das kann gar nicht oft genug gesagt werden) - kein Tunierschach
mehr gespielt.
Vor allen aber habe ich seitdem ich in Myanmar bin nichts
mehr für meine Eröffnungen getan. Es ist einfach zu langweilig Eröffnungen zu
lernen, wenn man nicht regelmäßig spielt. Stattdessen habe ich lieber meine
Taktik trainiert, die bisher eher eine meiner Schwächen war. Jetzt bin ich
gespannt, wie sich das auswirkt.
Bemerkenswert ist dabei übrigens, dass ich Taktikaufgaben
fast besser blind als mit Buch lösen kann. Mir scheint wenn ich das Diagramm
vor Augen habe "sehe" ich nicht soviel. Wenn ich die Aufgabe dagegen
blind löse, muß ich mir die Position jeder Figur und ihre möglichen Züge
explizit einprägen und das schärft den Blick.
Das Tunier in Yangon ist ein Internationales Open, d. h.
es werden wohl viele Ausländer dabei sein. Unter anderem haben sich Nigel Short
und 10 weitere Großmeister angekündigt. Lieber hätte ich allerdings die
nationale Meisterschaft von Myanmar gespielt, die einen Monat vorher
stattgefunden hat und von der ich leider zu spät erfahren habe. Zum einen hätte
ich es klasse gefunden der einzige Ausländer in einem Tunier von Burmesen zu
sein und auf der Teilnehmerliste zwischen all den MYA ein GER zu lesen. Zum
anderen weiß ich vom Kibitzen, dass ich in diesem Tunier oben mitgespielt hätte,
während ich mich beim internationalen Tunier wohl mit einem Platz im oberen
oder unterem Mittelfeld begnügen muß.
Nun, da ich außer Elopunkten nichts zu verlieren habe
werde ich das Tunier nutzen um eine Woche lang vollständig abzuschalten. Und
alles weiter wird sich finden.
Schöne Grüße aus Myanmar,
Daniel